Gerhard Stolz erhält Beuth-Denkmünze

Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für seine langjährigen, herausragenden Leistungen in der Normung zeichnete das DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Herrn Gerhard Stolz am 19. April 2012 mit der Beuth-Denkmünze aus

Gerhard Stolz, von 1975 bis 31. März 2012 für die Firma KOMET auf den Gebieten Konstruktion, Entwicklung und Erprobung von Zerspanwerkzeugen für Werkzeugmaschinen und Bearbeitungszentren beschäftigt, engagierte sich seit 1976 zusätzlich in der Mitarbeit in Normungsgremien des DIN. Diese Zusatzaufgabe war für Herrn Stolz immer Chefsache und macht zusammen mit der Innovationskraft dieser Branche und besonders der Firma KOMET den Stellenwert dieser für Deutschland so wichtigen Schlüsseltechnologie aus.

1986 wurde Herr Stolz stellvertretender Konstruktionsleiter und übernahm in den Folgejahren weitere Zusatzaufgaben, wie die Bearbeitung und Verwaltung der gewerblichen Rechte und Lizenzen. 1992 wurde Gerhard Stolz mit der Leitung der neu gegründeten, weltweit tätigen Abteilung Recht und Norm beauftragt. Dies machte ihn zu einem Experten auch auf diesem Gebiet und war für den Normenausschuss Werkzeuge und Spannzeuge (FWS) bei seiner bereits seit den 1990er Jahren praktizierten entwicklungsbegleitenden Normung, wie z. B. die Hohlschaftkegel-Schnittstelle nach DIN 69893 und ISO 12164 und den Spannfuttern nach DIN 69882, von unschätzbarem Wert.

Als Vorsitzender des Unterausschusses NA 121-01-14-01 „Wuchtanforderungen an rotierende Werkzeugsysteme" war Gerhard Stolz eine der treibenden Kräfte, die mit langem Atem die Entstehungsgeschichte der DIN 69888 maßgeblich beeinflusst haben. Die derzeit laufende Überführung in eine EN ISO 16084, als Transfer deutschen Know-hows in internationale Märkte, trägt auch seine Handschrift.

Immer wieder übernahm er Verantwortung, wenn anspruchsvolle rechtliche Fragen zu klären waren, wie bei einem weiteren innovativen Meilenstein, dem INS-Projekt "Minimalmen­genschmierung (MMS)" nach DIN 69090. Hier war der NA 121-02-22 „Werkzeuge und Werkzeugsysteme der MMS-Bearbeitungstechnologie" mit dem stellvertretenden Obmann Gerhard Stolz und der Arbeitskreis NA 121-02-22-01 „Werkzeuge und Werkzeug­systeme, Anforderungen und Bedingungen für die MMS-Bearbeitungstechnologie" mit dem Obmann Gerhard Stolz von Anfang an bestrebt, das schwierige Identifizieren globaler Schutzrechte zu bewältigen.

Ein weiteres Normungsanliegen für Gerhard Stolz ist die Einbringung einheitlicher Dokumentationsparameter für Werkzeuge in die internationale Normenreihe ISO/TS 13399 für den Austausch geometrischer Daten von Werkstück- und Werkzeuggeometrien auf elektronischem Wege per CAD-Zeichnungen. Ein nachfolgender zeitaufwändiger Dialog zwischen Lieferant und Kunden, der vor allem KMUs belastet, wird zukünftig minimiert werden können.

In all diesen Funktionen hat Gerhard Stolz in seiner bescheidenen, jedoch zielorientierten Art Leistungen hinterlassen, die die Werkzeugnormung zukunftsfähig gemacht und innovativ beeinflusst hat. Dabei galt insbesondere sein Anspruch der Weiterentwicklung und das Nutzbarmachen von modernen Werkzeugtechnologien für Jedermann durch allgemeine Anwendung von patentfreien und lizenzfreien Innovationen durch Neuentwicklungen während und mit dem Normungsprozess.

Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für seine langjährigen, herausragenden Leistungen in der Normung, als langjähriger Experte, Mitarbeiter und Obmann verschiedener Arbeitsgremien in den Normenausschüssen Werkzeugmaschinen (NWM) und Sachmerk­male (NSM), als stellvertretender Vorsitzender des FWS und Mitglied der deutschen Delegation im ISO/TC 29/SC 9 sowie stellvertretender Obmann des Regionalkreises Mannheim des Ausschusses Normenpraxis (ANP) zeichnete das DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Herrn Gerhard Stolz am 19. April 2012 mit der Beuth-Denkmünze aus.