Ehrung von Dr. Karl-Friedrich Ziegahn

Dipl.-Physiker Dr. Karl-Friedrich Ziegahn wurde in den Waldemar-Hellmich-Kreis, den Ehrensenat des DIN, berufen.

Dipl.-Physiker Dr. Karl-Friedrich Ziegahn
Dr. Karl-Friedrich Ziegahn studierte Physik und promovierte 1987 am Institut für Fördertechnik der Universität Karlsruhe mit einer Arbeit über mechanisch-dynamische Transportbelastungen. Ab 1980 war Dr. Ziegahn im Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT) tätig, zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter, später als stellvertretender Leiter des Bereiches Umweltengineering und als Leiter des Zentralen Managements. Seine hauptsächlich wissenschaftlichen Arbeitsgebiete sind Kreislaufwirtschaft, Life-Cycle-Engineering, Umweltsimulation, Materialeigenschaften, Verpackungen und Umwelt, Transportsimulation, Wirkungsbilanzen und Bilanzbewertung. Im Jahr 2006 wurde Dr. Ziegahn in das Forschungszentrum Karlsruhe GmbH, heute Campus Nord des Karlsruher Instituts für Technologie KIT, als Leiter der Forschungsprogramme Energie, Umwelt und Atmosphäre berufen und ist heute Chief Science Officer (CSO) /Bereichsvorstand und Mitglied des Präsidiums des Karlsruher Institut für Technologie KIT.
Seit 1981 wirkt Dr. Ziegahn aktiv in den Gremien des DIN mit; zunächst im damaligen Normenausschuss Transportkette als Obmann des Arbeitsausschusses "Transportbeanspruchungen". Von 1990 an engagierte er sich auch in Arbeitsgremien des Normenausschusses Verpackungswesen (NAVp) und übernahm die Funktion des stellvertretenden Obmannes des Arbeitsausschusses "Anforderungen an Verpackungen". 1993 wurde Dr. Ziegahn als Vertreter des Bereiches Forschung in den Beirat des NAVp berufen. Seit dieser Zeit vertrat er professionell und fachlich besonders hoch geschätzt den NAVp auf internationaler und europäischer Normungsebene, insbesondere die Bereiche organische Verwertung von Verpackungen sowie produkt- und produktionsintegrierter Umweltschutz. Er war Mitarbeiter und Vorsitzender verschiedener Arbeitsgruppen in CEN und ISO und leitete als Convenor die Arbeitsgruppe CEN/TC 261/SC 4/WG 2 "Abbaubarkeit und organische Verwertung von Verpackungen und Verpackungsabfällen".
Von 1999 bis 2007 leitete Dr. Ziegahn als Vorsitzender den Normenausschuss Verpackungswesen und war Leiter des Fachbereiches 4 "Verpackung und Umwelt".
Dr. Ziegahn hat die Verpackung und ihre Aufgaben stets als einen integralen Bestandteil in der Warenverteilung gesehen - in der Betrachtungsweise von der Quelle bis zum Ziel -, wobei heute unter Ziel durchaus auch abfallwirtschaftliche Aspekte und die Anwendung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und die europäische Verpackungsverordnung zu verstehen sind.
Neben der Mitarbeit im NAVp ist Dr. Ziegahn auch in der Kommission Reinhaltung der Luft (KRdL) im VDI und DIN sowie in der Kommission Transportkette (KTK) für den Bereich Logistik tätig. Weiterhin arbeitet er im Normenausschuss Technische Grundlagen (NATG) mit und ist im Forschungsnetz Normung vertreten.
Die besonderen Verdienste von Dr. Ziegahn bestehen darin, dass er alle Problemstellungen stets in übergeordneter Ganzheit betrachtet und frühzeitig Forschung und Lehre mit dem Nutzen und den Aufgaben der Normung verknüpft. Er ist stets ein Verfechter der Idee, dass die Forschung frühzeitig an der Normungsarbeit beteiligt werden muss, um rechtzeitig die Forschungsergebnisse über die Form der anerkannten Regeln der Technik einer breiten, interessierten Allgemeinheit zugänglich zu machen. Auch im Bereich der Lehre hat Dr. Ziegahn frühzeitig Schüler und Studenten an das Normungsprozedere herangeführt. Als Lehrbeauftragter und Dozent an den Universitäten Karlsruhe und früher auch Stuttgart und dem Stuttgart Institute for Management and Technology vertritt er das Thema "Nachhaltige Produktentwicklungen".
Sein Engagement geht weit über seine beruflich bedingten Aufgabenstellungen hinaus und so werden durch ihn eine Reihe weiterer Gremien, die man zunächst nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Normung sehen würde, mit ihr verbunden. Er ist z. B. Präsident der Gesellschaft für Umweltsimulation (GUS), Vorsitzender des Geothermiezentrum Karlsruhe GTZ und war Präsident des Europäischen Dachverbandes der Gesellschaften für Umwelttechnik (CEEES).