Dr. -Ing. Werner Hauenherm

Dr.-Ing Werner Hauenherm nahm 1969 nach dem Studium an der Bergakademie in Freiberg seine Tätigkeit bei Verbundnetz Gas (VNG) in Leipzig auf. In dieser Zeit absolvierte er ein eineinhalbjähriges Zusatzstudium am Moskauer Gubkin-Institut für Erdölchemie/Erdgas und promovierte 1974 an der Bergakademie Freiberg. Bis 1989 war er insbesondere auf dem Gebiet der unterirdischen Gasspeicherung im Verbundnetz Gas tätig. 1990 wurde er zum Technischen Direktor bzw. zum Direktor Technisches Projektmanagement und 1994 zum Technischen Vorstand in der VNG berufen. Seit Mai 2000 ist Dr. Hauenherm Technischer Geschäftsführer der Erdgasversorgungsgesellschaft Thüringen Sachsen (EVG).
Neben seiner beruflichen Tätigkeit ist Werner Hauenherm seit vielen Jahren dem DIN Deutsches Institut für Normung e. V. und dem DVGW - Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. eng verbunden und hat die gaswirtschaftlichen Aktivitäten mit viel Sachverstand und Engagement mitgeprägt. Schon nach der Wende zeigte sich bei dem nicht immer einfachen gasfachlichen Zusammenwachsen der beiden deutschen Staaten sein besonderes Geschick, Menschliches und Fachliches im Sinne einer klaren Zielsetzung zu vereinen. Mit der schnellen Einführung der technischen Selbstverwaltung verbunden mit dem Normenwerk des DIN und dem DVGW-Regelwerk in den neuen Bundesländern hat Werner Hauenherm gasfachliche deutsch/deutsche Geschichte geschrieben.
Die Verknüpfung von nationalen, europäischen und internationalen Belangen im Blick vertritt Dr. Werner Hauenherm seit 1995 das deutsche Gasfach im DIN-Präsidium und als Vorsitzender des Normenausschusses Gastechnik (NAGas) seit Februar 1996. Unter seinem Vorsitz hat sich die gastechnische Normung rasant weiterentwickelt. Während der vergangenen Jahre sind wichtige Normungsvorhaben auf dem Gebiet der funktionalen Normung im Bereich Gasversorgung entstanden. Durch die aktive Mitgestaltung und strategische Ausrichtung ist es gelungen, die grundlegenden Anforderungen für die deutsche Gasversorgung weitestgehend nach Europa zu transferieren, so dass für die Anwender deutscher Normen auch im Zuge der europäischen Harmonisierung keine wesentlichen Änderungen eingetreten sind. Des Weiteren wurden wichtige Normungsvorhaben unter NAGas-Sekretariat, wie zum Beispiel die Normung für erdgasbetriebene Fahrzeuge und Brennstoffzellen, durchgeführt. Auf dem Gebiet der Produktnormung wurden zahlreiche nationale Normen in europäische Normen überführt.

Im Jahre 2002 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des Normenausschusses Heiz- und Raumlufttechnik (NHRS) gewählt und er ist Mitglied des Beirates des Normenausschusses Erdöl- und Erdgasgewinnung (NÖG). Gleichzeitig ist Dr. Hauenherm Mitglied des Wahlausschusses des DIN-Präsidiums, der die Wahl zum DIN-Präsidium sowie die Wahl zum DIN-Präsidenten des DIN und seiner Stellvertreter vorbereitet und hierfür Vorschläge zur Beschlussfassung unterbreitet mit dem Ziel, dass die an der Normungsarbeit interessierten Kreise in einem angemessenen Verhältnis im DIN-Präsidium vertreten sind. Eine wesentliche Aufgabe stellte die Intensivierung der Koordinierung der Normungsarbeiten zwischen den Normenausschüssen NHRS und NAGas in gemeinsam interessierenden Bereichen und die Nutzung von Synergieeffekten bei der Normungsarbeit und deren Begleitung durch die interessierten Kreise dar.
Neben seinem Engagement in der Normung ist Dr. Hauenherm in zahlreichen anderen Gremien aktiv. Seit über 10 Jahren ist er Mitglied des DVGW-Vorstandes. Von 1990 bis 2000 hatte er den Vorsitz der Landesgruppe Ost (Gas) inne. Von 1998 bis 2000 war Dr. Hauenherm stellvertretender Vizepräsident Gas; von Juli 2000 bis Juni 2002 DVGW-Präsident. Zudem engagiert er sich in mehreren technischen Gremien: So ist er Vorsitzender des DVGW-FIGAWA, DVGW-ZVSHK- Beirats, Vorsitzender des Projektkreises „Technisches Sicherheitsmanagement (TSM)" und Mitglied im Forschungsbeirat Gas.
Ein Thema zieht sich wie ein roter Faden durch seine vielfältigen Tätigkeiten: Die Sicherheitstechnik in der Gasversorgung, wozu DIN-Normen im hohen Maße beitragen. Deren Weiterentwicklung hat er – mit der ihm eigenen ausgleichenden, aber im Ergebnis verbindlichen Art – stetig weiter vorangebracht, hat behördlichen Einfluss verhindert und damit die technische Selbstverwaltung gefestigt. Besonders hervorzuheben sind hierbei die neu geschaffenen Rahmenbedingungen für den Bereitschaftsdienst und die Einführung des Gasströmungswächters. Auch die Erarbeitung des Arbeitsblattes G 1000 und dessen Durchsetzung im Fach ist eng mit seiner Person verknüpft. Ebenso die Einführung des darauf aufgesetzten TSM-Services für die Versorgungswirtschaft, die er insbesondere bei den notwendigen Abstimmungen mit der Energieaufsicht erfolgreich moderiert hat. Unter seiner Leitung konnte das TSM so modifiziert werden, dass es auch unter den neuen Rahmenbedingungen eines liberalisierten Gasmarktes funktioniert und von allen Beteiligten akzeptiert wird.
Auch bei der wichtigen Integration der osteuropäischen Länder in die Europäische Union engagierte er sich schon früh und hat hier einen wesentlichen Beitrag bei der Einführung der europäischen und nationalen technischen Regeln geleistet.