Markus Reigl nahm 1982 nach dem Abitur das Studium der Elektrotechnik an der FH Wiesbaden und der TU Darmstadt auf mit Schwerpunkt Nachrichtentechnik und Funkortung. Er schloss 1985 als Dipl.-Ing. E-Technik mit einer Arbeit zur abbildenden Luftraum-Ortung durch Mikrowellen-Radartechnik mit "Phased Array" Antennen im X-Band (10 Gigahertz) das Studium ab. Nach einer Tätigkeit im öffentlichen Dienst trat Markus Reigl 1988 in die Siemens AG ein, zunächst in Fortsetzung eines Projektes der Bundeswehr. Er war danach zuständig für die Projektierung und Entwicklung militärischer Systeme für das aufklärende Fernmeldewesen und die Luftverteidigung und übernahm dann leitende Funktionen im Bereich Digitalisierung fester und mobiler Telefonnetze. Nach Stationen in Südafrika, auf den Philippinen sowie in zahlreichen Projekttätigkeiten in Asien und Lateinamerika wurde Markus Reigl 2006 die Verantwortung für "Normung und technische Regelsetzung" übertragen und er wurde in den oberen Führungskreis von Siemens ernannt.

Als Leiter der konzernweiten Normungsarbeit der Siemens AG hält Markus Reigl sehr engen Kontakt zum DIN Deutsches Institut für Normung e. V. und wirkt in verschiedenen Funktionen in übergeordneten, normungspolitischen Themen mit. Es ist ihm ein besonderes Anliegen, dass die Normung als strategisches Element in Wirtschaft und Gesellschaft angesehen und stärker eingesetzt wird. In zahllosen Vorträgen und Workshops hat er immer wieder den Einfluss der Normung auf die Industrie hervorgehoben, den Vorteil für ein Unternehmen, die Normung mit zu gestalten und betont, dass sich die Präsenz der deutschen Wirtschaft in der Normung auszahlt. Wie wichtig ihm die Berücksichtigung der Normung bereits bei der Ausbildung ist, zeigt seine Gastvorlesung in der Vorlesungsreihe "Strategische Normung" an der TU Berlin, Institut für Technologie und Management, Fachgebiet Innovationsökonomie, die in Kooperation mit dem DIN durchgeführt wird.

Herr Reigel ist Mitglied der Kommission Mittelstand (KOMMIT) im DIN sowie im Lenkungsausschuss der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE. Er ist außerdem ständiger Gast im Beraterkreis Technologie der DKE.

Im Siemens Konzern führt Markus Reigl die Normung sehr nah am operativen Geschäft. Er sorgt dafür, dass der Siemens-Konzern in den Normunggremien national, europäisch und international wirkungsvoll vertreten ist.

Zugleich hat Markus Reigl den Vorsitz des „Strategiekreis Normung“ im BDI inne und legt dabei besonderen Wert auf die Vertretung auch der Interessen des industriellen Mittelstandes. In dieser Funktion hat er bei der Anhörung im Europäischen Parlament zur "Zukunft der Europäischen Normung" den Standpunkt der deutschen Industrie und des DIN wirkungsvoll vertreten. Auch in der Normung achtet er stets auf Effizienz und Effektivität sowie auf Nutzen und Mehrwert für das Unternehmen und ebenso für die gesamte deutsche Industrie. Mit seinem Eintreten für die Normung als Unterpfand einer Kultur der industriellen Wertschöpfung auch im EU-Parlament verdeutlicht er stets, welchen Beitrag eine leistungsfähige Normung in Selbstverwaltung der Wirtschaft spielt.

Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für diese außerordentlichen Verdienste zeichnete das DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Dipl.-Ing. Markus Reigl mit der Verleihung der DIN-Ehrennadel am 18. November 2010 aus.