Dipl.-Ing. Gernot Waschek war von 1963 bis 1966 im Bosch-Konzern tätig und führte die Netzplantechnik konzernweit ein. Danach sorgte er für die Anwendung und Ausbreitung des Projektmanagements im EDV-Bereich der Lufthansa. Seit 1994 ist er selbstständiger Projektmanagementberater.

Bereits Anfang der 60iger Jahre war Herr Waschek im Projektmanagement aktiv. So entwickelte er 1964 die Netzplantechnik im Rahmen des Arbeitskreises Operational Research (AKOR) weiter und gründete gemeinsam mit anderen Kollegen 1967 den „Ausschuss für Netzplantechnik“ im Deutschen Normenausschuss (DNA), dem heutigen DIN.

Durch seine konstruktiven Beiträge hat er entscheidende Impulse gesetzt und Innovationen eingebracht, die den fachlichen Inhalt von DIN-Normen ganz wesentlich mit bestimmt haben, wie z. B. 1970 mit der DIN 69900 Blatt 1 „Netzplantechnik, Begriffe", der ersten deutschen Projektmanagement-Norm. Im Jahr 1970 übernahm er die Leitung des bis heute aktiven Arbeitsausschusses Projektmanagement (NA 147-00-04 AA) im Normenausschuss Qualitätsmanagement, Statistik und Zertifizierungsgrundlagen (NQSZ) im DIN. In seiner Tätigkeit als Obmann leitete er die Entwicklung und Begleitung mehrerer nationaler wie internationaler Normen wie z. B. der Normenreihe für das Projektmanagement DIN 69901 bis DIN 69905, die in mehreren Ausgaben alle relevanten Aspekte des Projektmanagements abdeckte und 2009 durch die fünf Teile der Norm DIN 69901 ersetzt wurde. Auf internationaler Ebene war er in die Erarbeitung der ISO 10006 „Guidelines for Quality Management in Projects“ und ist auch jetzt in die Arbeiten an der ISO 21500 „Guide for Project Management“ eingebunden. Nach vierzig Jahren hat Herr Waschek in diesem Jahr die Leitung des NA 147-00-04 AA abgegeben, arbeitet jedoch im Arbeitsausschuss als stellvertretender Obmann und Mitarbeiter weiterhin aktiv mit.

Durch seine ruhige, ausgleichende und freundliche Art hat er immer für eine gute Atmosphäre in der Gremienarbeit gesorgt, alle interessierten Kreise frühzeitig eingebunden und unermüdlich an der Erzielung von Konsenslösungen gearbeitet. Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung im Projektmanagement und seinem profunden Projektmanagement-Know-how gab er jederzeit Impulse für die wegweisende Entwicklung der Projektmanagement-Normen. So sorgte er 2003 bei der Überarbeitung der Projektmanagement-Normen dafür, dass die Prozessorientierung in die neue Norm 69901 aufgenommen wurde.

Nach der Gründung der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. im Jahr 1979 engagierte er sich auch dort in hohem Maße als langjähriger Leiter der Region Frankfurt, Gründer und Leiter der Fachgruppe „PM-Normen“ beim Aufbau der Zertifizierungsstelle der GPM "PM-ZERT" und der Entwicklung des Assessment-Tools „PM-Delta“. Er ist Mitglied des Kuratoriums der GPM und Ehrenmitglied. Er hat immer wieder eine Brücke zwischen der Normung und der Anwendung in der Praxis geschlagen, einerseits durch die enge Vernetzung mit den Anwendern aller interessierten Kreise, andererseits durch seine fundierten Beiträge in der Fachzeitschrift der GPM sowie auf Fachveranstaltungen und Kongressen.

Gernot Waschek hat sich durch sein außerordentliches Engagement in mehr als 40 Jahren Einsatz für die Normung große Verdienste erworben. Das DIN Deutsches Insititut für Normung e. V. dankt Herrn Waschek für sein langjähriges und außergewöhnliches Engagement und die dabei erzielten Erfolge im Bereich der Normung auf dem Gebiet des Projektmanagements und würdigt seine herausragenden Leistungen durch die Verleihung der DIN-Ehrennadel.