Dipl.-Ing. Bruno Struif erhält DIN-Ehrennadel

Bruno Struif, Leiter des Forschungsbereichs für SmartCard-Technik am Fraunhofer Institut für Sichere Informationstechnologie SIT, ist seit 1988 als DIN-Experte im Normenausschuss Informationstechnik (NI) tätig.

Von 1993 bis 1994 übte Bruno Struif die Funktion des Obmannes des dem AA "Karten und Persönliche Identifikation" im NI (NA 043-00-17 AA) zugeordneten und derzeitig ruhenden Unterausschusses "RID – Registrierung" aus und vertrat die deutschen Interessen im entsprechenden internationalen Gremium, JTC 1/SC 17/WG 5 "Registration Management Group (RMG)". Im Auftrag des DIN ist Bruno Struif in Deutschland für die Erteilung von RID-Kennungen an "Application Provider" nach ISO/IEC 7816-5 zuständig.

Bruno Struif leitete von 1994 bis Mai 2006 den Arbeitskreis "Karten und Persönliche Identifikation - Austauschprotokolle bei Chip-Karten" (NA 043-00-17-04 AK).

Seit 1989 ist Bruno Struif in herausragender Position Mitglied der deutschen Delegation zu JTC 1/SC 17/WG 4 "Integrated Circuit Cards with Contacts" und war maßgeblich an der Erarbeitung der Normenreihe ISO/IEC 7816 "Identifikationskarten - Chipkarten mit Kontakten" beteiligt.

Bruno Struif war Editor bei der Erarbeitung mehrerer Teile der Reihe DIN V 66291 "Chipkarten mit Digitaler Signatur – Anwendung/Funktion nach SigG und SigV", durch die die Umsetzung der vom Deutschen Bundestag durch das Gesetz zur digitalen Signatur (SigG) und die Verordnung zur digitalen Signatur (SigV) vorgegebenen gesetzlichen Rahmenbedingungen auf der Spezifikations-Ebene der Signatur-Chipkarte ermöglicht wurde. Die Inhalte der Reihe DIN V 66291 sind zwischenzeitlich zum großen Teil in die europäische Normung eingeflossen und haben auch auf internationaler Ebene Berücksichtigung gefunden.

Bruno Struif hat auf nationaler und internationaler Ebene wichtige Beiträge zum hochaktuellen Thema der Erfassung von biometrischen Daten auf Identifikationskarten geleistet. So hat unter seiner Leitung der Arbeitskreis "Finger Minutiae Encoding Format and Parameters for On-Card Matching" im Normenausschuss Informationstechnik zunächst - in englischer Sprache - die Vornorm DIN V 66400 "Format für die Kodierung von Finger-Minuzien und Parameter für den Abgleich in der Chipkarte" erarbeitet, die dann direkt in die internationale Normung eingebracht und wesentlicher Bestandteil der Norm ISO/IEC 19794-2 "Informationstechnik; Biometrische Datenaustauschformate; Teil 2: Austauschformat basierend auf Finger-Minuzien" wurde.

Im JTC 1/SC 37 "Biometrics" hat Bruno Struif weiterhin als Editor von ISO/IEC 19794-1 " Informationstechnik - Biometrische Datenaustauschformate - Teil 1: Rahmenbedingungen" den Inhalt der Norm wesentlich beeinflusst.

Bruno Struif hat sich ferner auf einer Reihe von Gebieten um die Anwendung der im ISO/IEC JTC 1 unter deutscher Mitwirkung entstandenen internationalen Normen für Identifikationskarten in Deutschland verdient gemacht und hat die Spezifikationen für die German Health Professional Card, die Elektronische Gesundheitskarte und den Elektronischen Dienstausweis mit erarbeitet, die im Auftrag der zuständigen Behörden erstellt wurden.

Aus seiner Doppelfunktion heraus als Experte im Normenausschuss Informationstechnik und als langjähriger Organisator des SmartCard-Workshops des Fraunhofer Institut SIT hat er zur Verankerung des Normungsgedanken in der deutschen Chipkartenindustrie maßgeblich beigetragen und durch seine langjährige und erfolgreiche Tätigkeit für den Normenausschuss Informationstechnik Deutschlands Position in der wirtschaftlich bedeutenden internationalen Chipkarten-Normung gestärkt.

Bruno Struif ist Gast-Professor am Sichuan Communications Institute in Chengdu, China, und Träger des Bundesverdienstkreuzes.