DIN-Ehrenring für Dr. Harald Stallforth
Im Rahmen der Festveranstaltung "Weltfaktor Normung" am 6. November 2014 erhielt Dr. Harald Stallforth den DIN-Ehrenring von DIN-Präsidenten Prof. Dr. Klaus Homann
Herr Dr. Harald Stallforth studierte in München an der Technischen Universität Maschinenbau und an der Ludwig-Maximilians-Universität Jura. Er promovierte 1980 an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen zum Thema "Tribologische und biomechanische Untersuchungen für die Alloarthroplastik des menschlichen Kniegelenks" und legte 1982 an der Universität München zusätzlich die 1. Juristische Staatsprüfung ab.
Über 30 Jahre - von April 1982 bis Ende 2013 - war Dr. Stallforth bei Aesculap in Tuttlingen tätig, zunächst als Leiter Medizinisch-wissenschaftliche Betreuung und ab 1984 als Leiter Forschung und Entwicklung. Im Februar 1998 wurde er in die Geschäftsleitung der Aesculap AG & Co KG berufen und war als stellvertretender Vorstandsvorsitzender verantwortlich für Forschung und Entwicklung sowie das Qualitätsmanagement.
Mit der Aufnahme seiner Tätigkeit bei Aesculap begann auch das Engagement von Dr. Stallforth in der Normung. Seit 1982 bis heute arbeitet er in den für chirurgische Implantate zuständigen Normungsgremien des NA Feinmechanik und Optik (NAFuO) mit und setzt sich dort für ein wirksames und an den wirtschaftlichen Notwendigkeiten ausgerichtetes Normenwerk ein. Von 1991 bis 2000 führte er den Vorsitz im Arbeitsausschuss "Endoprothetik und Osteosynthese" und seit 1995 leitet er den Arbeitsausschuss "Chirurgische Implantate", der die Technischen Komitees CEN/TC 285 "Nicht-aktive chirurgische Implantate" und ISO/TC 150 "Chirurgische Implantate" national spiegelt.
Dr. Stallforth setzt sich mit seinem großen Fachwissen und seinem außergewöhnlichen Engagement für die Normungsarbeit insbesondere auf dem Gebiet der Medizintechnik im NA Feinmechanik und Optik ein und hat die Entwicklung eines umfassenden europäisch/internationalen Normenwerks für den Bereich chirurgische Implantate entscheidend mitgetragen.
Seine Aktivitäten blieben jedoch nicht auf den Bereich der chirurgischen Implantate beschränkt. Seit 1992 gehört Dr. Stallforth dem Beirat des NA Feinmechanik und Optik (NAFuO) zunächst als Gast an und seit 1993 als gewähltes Mitglied. Bereits 3 Jahre danach übernahm er das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des NAFuO und im März 2001 wurde Dr. Stallforth zum Vorsitzenden des NAFuO gewählt; dieses Amt hat er bis heute inne. Aufgrund seiner hervorragenden Sachkenntnis, seiner Überzeugungskraft und Fähigkeit, sachgerechte Entscheidungen zielgerichtet herbeizuführen, wird Dr. Stallforth nicht nur im Normenausschuss hohe Wertschätzung entgegengebracht. Als Vorsitzender des Normenausschusses und als Mitglied des Vorstandes des Förderkreises des NA Feinmechanik und Optik hat er auch maßgeblichen Anteil an der Sicherstellung der Finanzierung der Arbeiten des NAFuO.
Über den Normenausschuss Feinmechanik und Optik hinaus stellt Dr. Stallforth seine Fach-kompetenz und sein profundes Wissen um die fachlichen, wirtschaftlichen und politischen Zusammenhänge der Medizintechnik auch der Kommission Gesundheitswesen des DIN zur Verfügung. Die strategische Ausrichtung des DIN beeinflusst Dr. Stallforth durch seine Mitwirkung an der „Deutschen Normungsstrategie“ und im DIN-Dialogkreis "Marktrelevanz und Normung". Darüber hinaus vertritt Dr. Stallforth seit Anfang 2003 den Bereich Feinmechanik und Optik im DIN-Präsidium.
Gerade sein Engagement und seine Mitwirkung in diesen gewichtigen DIN-Gremien sind besonders hervorzuheben. Von der wirtschaftspolitischen Bedeutung der Normung als strategisches Instrument ist Dr. Stallforth überzeugt und setzt sich gegenüber Unternehmern und Verbänden aber auch in der Politik in hohem Maße dafür ein.
DIN zeichnete Dr. Stallforth bereits 2003 für seine Verdienste um die Normung mit der DIN-Ehrennadel aus.
Neben seinem Engagement in der Normung ist Dr. Stallforth in zahlreichen anderen Gremien auf politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene aktiv. So engagiert er sich z.B. für den Bereich Biomaterialien und Tissue Engineering im Gesundheitsforum Baden-Württemberg und für die Mikrosystemtechnik in der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung. Das Land Baden-Württemberg verlieh ihm die Wirtschaftsmedaille des Landes für seine Verdienste um die Wirtschaft.
Der DIN-Ehrenring wurde erstmalig 1942 anlässlich des 25jährigen Bestehens von DIN vergeben. Die DIN-Ehrenringträger sind automatisch Mitglied des Waldemar-Hellmich-Kreises, des Ehrensenats von DIN.