Die Aktivitäten von Prof. Dr.-Ing. Nobert Müller sind eng mit dem Ausschuss Normenpraxis verbunden. Seit 1986 ist Prof. Müller Mitglied im ANP-Kreis Frankfurt und aktuell Mitglied im ANP-Kreis Hannover.

Seit 2007 hat er das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des ANP inne, dessen Beirat er als berufenes Mitglied als Experte zum Thema Normung und Lehre bereits seit 2000 angehört. Während dieser langen Zeit ist er unermüdlich für die Belange der Normenanwender eingetreten und hat sich bei all seinen ANP-Aktivitäten in seiner immer der Sache dienenden Art mit großem Engagement beteiligt. Insbesondere ist der Einsatz von Prof. Müller im Rahmen von diversen ANP-Projekten, wie etwa die zu den Themenfeldern "Nutzen der Normung" in besonderer Weise zu nennen.

Prof. Müller ist stets bewusst, dass in der Normung – wenn sie auch in erster Linie technischen Charakter besitzt – ökonomische Zielsetzungen nicht außer Acht gelassen werden dürfen.

So war er Mitautor – gemeinsam mit anderen ANP-Kollegen – des DIN-Fachberichtes 120 "Normung in Industrie und Wirtschaft im Jahre 2010", der Standortbestimmung (für die Normung) aus der Sicht des Jahres 2003 war und den Handlungsbedarf der Normung in Industrie und Wirtschaft bis 2010 beschrieb. Zwischen 2004 und 2008 war er an der Erarbeitung der interaktiven Checkliste zur Bewertung des Nutzens von Normen (DIN-Bewertungstool) beteiligt, mit der aus verschiedenen Blickwinkeln das Nutzenpotential für bestehende und zukünftige Normen für Unternehmen ermittelt werden kann.

Prof. Müller hat die Vorlesung zum Thema Normung an der TU Clausthal nach einer mehrjährigen Pause von zehn Jahren wieder eingeführt. Seitdem widmet er sich der Aufgabe, Normung und Lehre zu verbinden. In diversen Veröffentlichungen und in Workshops hat er deutlich gemacht, dass das Wissen um Normung nicht nur in den Ingenieurwissenschaften, sondern auch in den Wirtschafts- und den Rechtswissenschaften vermittelt werden sollte. Die späteren Entschei­dungs­träger aus Wirtschaft und Gesellschaft müssen sensibilisiert sein, dass Normung ein strategisches Instrument für den Marktzugang ist und einen enormen volkswirtschaftlichen Nutzen generiert. Er hat dazu im März 2009 eine Tagung "Normung und Hochschule", die am Institut für Maschinenwesen an der TU Clausthal stattfand, organisiert. Aber nicht nur an Universitäten setzt Prof. Müller sich dafür ein, dass Normung - insbesondere der Nutzen der Normung - thematisiert wird, sondern auch in Schulen, vor allem in weiterführenden Schulen und natürlich an Berufsschulen.

Prof. Müller setzte sich immer dafür ein, dass der Nutzen der Normung nicht nur für Großunternehmen, sondern auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erschließbar ist. So hat er 2006 die INS-Studie "Marktzugang und Marktzulassung mittels Normung und Standards" durchgeführt. Ziel dieser Studie war es zu klären, wie KMU besser an Normen und Normung herangeführt werden können.

Prof. Müller hat im DIN die Leitung der Arbeitsgruppe "Transferkonzept" der Kommission Mittelstand (KOMMIT) inne, die sich für die Sensibilisierung von Wirtschaft und Wissenschaft hinsichtlich der Relevanz von Normung, wie auch für die Vermittlung von Normenwissen in Aus-und Weiterbildung einsetzt.

In Verbindung mit dem Thema Einbindung von KMU in den Normungsprozess war Prof. Müller auch wiederholt an Publikationen der DIN Media beteiligt. Besonders zu nennen sind hier: Normung für Kleinunternehmen aus Industrie und Handwerk und Normung und Standardisierung – Ein Grundlagen­buch zur Normung, das sowohl als Lehrbuch – übrigens nicht nur für KMU – wie auch als Nachschlagewerk dienen kann.

Prof. Müller war von Anfang an mit seinen Beiträgen im Rahmen des Seminars "Normungsexperte" der DIN-Akademie dabei. Als 1998 der Lehrgang zum DIN-Normungsexperten konzipiert wurde, war er maßgeblich daran beteiligt und heute ist Herr Prof. Müller Vorsitzender der Prüfungskommission zum DIN-Normungsexperten.

Seit nunmehr mehr als 25 Jahren ist Prof. Müller ein wichtiger Experte für das DIN als industriepraxiserfahrener Vertreter der Wissenschaft in vielen weiteren Arbeitsgremien des DIN wie auch als Mitglied des DIN-Präsidialausschusses Forschung, Innovation und Entwicklung (SO-FIE) sowie des Forschungsnetz Normung (FORNET).

Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für seine langjährigen und herausragenden Leistungen in der Normung wurde Prof. Müller auf der 38. Konferenz Normenpraxis am 26. September 2013 mit der DIN-Ehrennadel ausgezeichnet.