Beuth-Denkmünze für Prof. Dr.-Ing. Manfred Nußbaumer

von links: Roland Jörger, Vorsitzender des DIN-Normenausschusses Bauwesen (NABau), Dr.-Ing. Matthias Witte, Geschäftsführer des NABau, und Prof. Dr.-Ing. E. h. Manfred Nußbaumer
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Anlässlich der 34. Baugrundtagung am 15. September 2016 wurde Herrn Prof. Dr.-Ing. Manfred Nußbaumer für sein jahrelanges Engagement innerhalb der Normung auf dem Gebiet der Geotechnik die Beuth-Denkmünze verliehen.

Nach Abschluss einer Maurerlehre wurde Prof. Nußbaumer 1958 zu einem Vorkurs der Staatsbauschule München zugelassen und studierte anschließend das Fach Bauingenieurwesen mit erfolgreichem Abschluss im Jahr 1962.

Nach vier Jahren Bauleitungsaufgaben im Spezialtief- und Industriebau vertiefte Herr Prof. Nußbaumer seine Bauingenieur-Ausbildung mit einem Universitätsstudium an der TH München. Die Aufnahme in die Studienstiftung des Deutschen Volkes im Jahr 1968, der Abschluss des Studiums mit dem akademischen Grad „Diplom-Ingenieur“ im Jahr 1970, ein anschließendes Postgraduate-Studium von 1970 bis 1972 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Harvard University in Boston mit dem Abschluss „Master of Science“ und seine Hochschulassistentenzeit von 1972 bis 1975 an der Ruhr-Universität-Bochum formten weiter das solide Fundament für die anschließende erfolgreiche Karriere in der Bauindustrie.

Diese begann im Jahr 1975 bei der Ed. Züblin AG, Stuttgart, als Abteilungsleiter Tiefbau. Durch sein hervorragendes technisches Wissen, verbunden mit einem hohen Maß an sozialer Kompetenz und ausgeprägten Führungsqualitäten, wurde Prof. Nußbaumer bereits 1983 zum Direktor der Technischen Hauptverwaltung ernannt und 1986 in den Vorstand des Unternehmens berufen. Im Jahr 1990 erfolgte die Berufung zum stellvertretenden Vorsitzenden und 1997 zum Vorsitzenden des Vorstands der Ed. Züblin AG.

Nach der Übernahme der Aktionärsmehrheit an der Ed. Züblin AG durch die Strabag Bauholding setzte sich Herr Prof. Nußbaumer mit großem Engagement erfolgreich für die Zukunft der Ed. Züblin AG ein. Im Jahr 2006 wurde er als stellvertretender Vorsitzender in den Vorstand der Strabag Bauholding und in den Aufsichtsrat der Ed. Züblin AG bis zu seinem Ruhestand berufen. Fortan konzentrierte sich Herr Prof. Nußbaumer mit großem Engagement auf seine zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten.

Durch die engagierte Lehrtätigkeit und seinen tatkräftigen Einsatz bei der Ausbildung des Bauingenieurnachwuchses fand seine akademische Würdigung mit der Verleihung eines „Doktor-Ingenieur Ehren halber“ durch die Universität Stuttgart im November 1992 und die Bestellung zum Honorarprofessor der Universität Karlsruhe im Oktober 1993.

In der Normung hat Herr Prof. Nußbaumer das Thema Geotechnik ebenfalls umfassend vertreten. Im DIN-Normenausschuss Bauwesen (NABau) wurde er 2001 in das Lenkungsgremium des Fachbereichs 5: „Grundbau, Geotechnik“ aufgenommen und zu dessen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. 2002 übernahm er den Vorsitz des genannten Lenkungsgremiums.

Im Februar 2003 erfolgte seine Aufnahme in den NABau-Beirat und die Wahl zu dessen stellvertretenden Vorsitzenden bis 2010.

Das DIN-Präsidium legt die Grundsätze der Normungspolitik fest. Als Vertreter der Bauindustrie gehörte Herr Prof. Nußbaumer in der Zeit von 2007 bis 2012 dem DIN-Präsidium an und hat in dieser Zeit unmittelbar die Geschäftspolitik von DIN mitgestaltet.

Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für seine Verdienste um die Normung wurde Herrn Prof. Nußbaumer die Beuth-Denkmünze durch Herrn Roland Jörger, Vorsitzender des DIN-Normenausschusses Bauwesen (NABau), und Herrn Dr.-Ing. Matthias Witte, Geschäftsführer des NABau, verliehen.