Beuth-Denkmünze für Herrn Dipl.-Ing. Alfred Weidinger

Rüdiger Marquardt (links) übergab die Beuth-Denkmünze an Alfred Weidinger
Rüdiger Marquardt (links) übergab die Beuth-Denkmünze an Alfred Weidinger
© DIN

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des DIN-Normenausschusses Wälz- und Gleitlager (NAWGL) am 30. März 2017 wurde Herrn Dipl.-Ing. Alfred Weidinger für sein jahrelanges Engagement innerhalb der Normung auf dem Gebiet der Wälzlager die Beuth-Denkmünze verliehen.

Herr Weidinger wurde 1955 geboren. Nach seinem Schulabschluss folgte zunächst eine Ausbildung zum Werkzeugmacher, später das Studium im Maschinenbau. Nach dem Studium begann Herr Weidinger im Jahr 1982 bei der SKF GmbH in Schweinfurt im Bereich Weiterentwicklung der Zylinderrollenlager. Von 1985 an beschäftigte er sich in der zentralen Fertigungstechnologie vor allem mit den vollrolligen Lagern sowie den Stahlblech- und Messingkäfigen und von 1990 – 1992 mit der Entwicklung formgedrehter Käfige. Im Jahre 1992 übernahm Herr Weidinger bei den EXPLORER-Lagern die Leitung der Fertigungstechnologie für Komponenten.

Von 1998 bis 2007 übernahm Herr Weidinger die Leitung der Produktentwicklung und lenkte dort die Entwicklung der Messingkäfige M 65 und MP93 sowie die Wärmebehandlung für die EXPLORER-Lager, mit denen er sich in seiner vorherigen Position bereits vertraut gemacht hatte. Während dieser Zeit war Herr Weidinger gleichfall im Bereich des Qualitätsmanagements aktiv.

Dieses Engagement bereitete ihn optimal auf die Position als Leiter der Produktspezifikation in den Jahren 2007 – 2012 vor. Dort legte Herr Weidinger nicht nur Form- und Lagetoleranzen fest, sondern war auch für die Zukaufspezifikationen, die Geräuschprüfung und vor allem die Arbeit an DIN- und ISO-Normen verantwortlich. Ab 2012 übernahm er die Leitung der Technical Standards und war fortan in vielen Bereichen, wie z. B. Technische Sauberkeit, Werkstoffspezifikationen und Geräuschprüfung, tätig.

Ab 2007 engagierte sich Herr Weidinger als Experte in den DIN-Gremien und war zuletzt, vor seinem Eintritt in den Vorruhestand, Experte in verschiedenen nationalen sowie internationalen Wälzlagergremien, Obmann von 3 nationalen Gremien, Convenor einer Arbeitsgruppe der ISO und Chairmen eines Internationalen Wälzlagerkomitees. 

Herr Weidinger wirkte in den fast 10 Jahren bei DIN nicht nur national, sondern auch international sehr aktiv mit und hat dabei Projekte vorangetrieben und durch neue Ideen die Normungsarbeit proaktiv gestaltet.

Insgesamt 6 Jahre war Herr Weidinger als Chairman von ISO/TC 4/SC 7 „Spherical plain bearings“ (Gelenklager) aktiv und hat in vielen anderen Gremien ebenfalls als Experte mitgearbeitet. Während dieser Zeit als Chairman von ISO/TC 4/SC 7 ist es gelungen, bemerkenswerte Ergebnisse zu erreichen. Schlüsselerfolg war die Zusammenarbeit mit dem ISO/TC 4/SC 8 „Load ratings and life“ bezüglich der Tragzahlberechnung von Gelenklagern, welche immer noch anhält und an dessen Kompromisslösung Herr Weidinger maßgeblich auch durch sein Amt als Convenor der betreffenden Arbeitsgruppe (WG)  8 beteiligt war.

Herr Weidinger engagierte sich ebenfalls im Bereich der Gleitlager als Experte in  ISO/TC 123/SC 5/WG 5 „Technical Cleanliness Bearings“ und hat sowohl national als auch international die Normung über die Prüfung der Technischen Sauberkeit bei Lagern vorangetrieben.

Während seiner beruflichen Laufbahn war Herr Weidinger an mehreren Publikationen beteiligt. Einer seiner größten Erfolge war die Veröffentlichung des Buches zur Entwicklungsgeschichte des Zylinderrollenlagers (SKF 2009).