Beuth-Denkmünze an Prof. Dr.-Ing. Anton Weißenbach
Professor Dr.-Ing. Anton Weißenbach ist seit mehr als 30 Jahren in der Normungsarbeit engagiert und hat sich mit seinem umfangreichen Fachwissen für die Arbeiten im Normenausschuss Bauwesen im DIN, insbesondere im Bereich des Grundbaus und der Geotechnik, erfolgreich eingesetzt.
Seit Beginn seiner Mitarbeit im NABau ist er bzw. war
- Obmann des Arbeitsausschusses "Lastannahmen für Bauten, Bodenkenngrößen"
- Obmann des Arbeitsausschusses "Unterfangungsarbeiten" (Erarbeitung der DIN 4123)
- Obmann des Arbeitsausschusses "Baugruben"
- sowie Mitarbeiter in den Arbeitsausschüssen
- "Sicherheit im Erd- und Grundbau"
- "Schlitzwände"
- "Stahlspundwände und Stahlpfähle"
- "Grundlagen für Entwurf, Berechnung und Bemessung von Tragwerken"
und Mitglied des Lenkungsgremium des NABau-Fachbereichs 05 NA 005-05 FBR „Grundbau, Geotechnik“.
Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit lag in der Mitarbeit im Arbeitsausschuss „Sicherheit im Erd- und Grundbau“, der im März dieses Jahres das Manuskript für das „DIN-Normenhandbuch EC 7-1 und DIN 1054“ verabschiedet hat. Dieses Normenhandbuch ist das Ergebnis einer Arbeit von mehr als 20 Jahren, bei der in Deutschland gesammeltes praktisches und theoretisches Wissen bei der geotechnischen Bemessung von Gründungen und Erdbauwerken in eine europaweite Diskussion eingebracht und ein neues europäisches geotechnisches Bemessungskonzept erarbeitet wurde. An dieser Arbeit hat Prof. Weißenbach wie kein anderer mitgewirkt, indem er eine Konzeption entwickelte, wie das globale Sicherheitskonzept der Norm DIN 1054 von 1976 auf das Teilsicherheitskonzept der Eurocodes umzustellen und weiter zu entwickeln ist. An diese Konzeption schloss sich die Verschmelzung der überarbeiteten DIN 1054 mit dem Eurocode im o. g. Normenhandbuch an.
Wegen des außerordnetlichedn Engagements von Professor Weißenbach und seiner Diplomatie bei diesem langwierigen Diskussionsprozess auch in der Abstimmung mit der großen Zahl der davon betroffenen Ausschüsse für Normen und Empfehlungen wird Professor Weißenbach mit Recht als „Vater der neuen DIN 1054“ bezeichnet. Ohne seine Beharrlichkeit und Geduld bei der Klärung von fachlichen Fragen und Formulierungen gäbe es sicher heute kein praktikables und konsistentes Konzept, das die deutschen Erfahrungen bei der Bemessung in der Geotechnik mit dem Teilsicherheitskonzept der Eurocodes verbindet.
Die langjährige erfolgreiche und fruchtbare Leitung des Arbeitskreises „Baugruben“ der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik, die Professor Weißenbach innehatte, ist ebenfalls hervorzuheben. Dieser Arbeitskreis wurde von Professor Weißenbach in den 60er Jahren initiiert und beschreibt die für den praktisch arbeitenden Grundbauingenieur unverzichtbaren „Empfehlungen des Arbeitskreises Baugruben“.
Als Zeichen des Dankes des DIN und der Anerkennung für das langjährige Engagement, die Unterstützung und Förderung der Normung hat das DIN Professor Weißenbach mit der Verleihung der Beuth Denkmünze ausgezeichnet.