Herr Günther Beer, Siemens AG Erlangen, war Leiter der Gruppe Regulation & Conformity Assessment und seit Jahrzehnten in der Normung in verschiedenen Arbeitsgremien des DIN aktiv.

Herr Beer hat als Elektroingenieur früh – seit den 80er Jahren – zunächst in der produktnahen Normung, z.B. im Gremium K 661 "gedruckte Schaltungen" in der DKE und bei CENELEC mitgearbeitet. Seit 1992 war Herr Beer das Gesicht der deutschen Industrie in der Querschnittsnormung zur Konformitätsbewertung auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene und „Vater“ des „Functional Approach“.

Herr Beer hat die Normung innerhalb der Konformitätsbewertung wesentlich beeinflusst. Durch die Einführung dieses Prinzips konnte die CASCO „Toolbox“ – Normen für alle Arten von Konformitätsbewertungsstellen – in einen logischen Aufbau überführt werden, was jetzt den Normen der ISO/IEC 17000-Serie geführt hat. Die Anwendung dieser Normen hat es ermöglicht, dass die Konformitätsbewertungsstellen über die Akkreditierung eine weltweit akzeptierte Dienstleistung auf einem definierten Grundniveau erbringen können. Mit diesem Gesamtkonzept wurde der Weg bereitet, dass durch internationale Normen abgesicherte Konformitätsbewertungen der weltweite Warenverkehr auch mit regulatorischer Anerkennung gefördert wurde.

National war Herr Beer, z.B. viele Jahre im Beirat des Normenausschuss Qualitätsmanagement, Statistik und Zertifizierungsgrundlagen (NQSZ) im DIN, im Technischen Beirat Konformitätsbewertung (TBKON) der DKE, seit 2004 als Mitarbeiter im Deutschen Rat für Konformitätsbewertung im DIN (DIN KonRat), und ab 2006 in der Kommission Management Systeme (KMS) bzw. der Koordinierungsstelle Managementsystemnormung (KoSMaS) aktiv. Europäisch wirkte er ab 1992 im CEN/CENELEC TC 1 "Kriterien für Konformitätsbewertungsstellen" in diversen WGs mit. International brachte Herr Beer sich seit 1993 maßgeblich bei ISO CASCO ein und wirkte in mehreren Arbeitsgruppen sowie der JWG CASCO - CEN/CENELEC TC1 “Functional Approach” und seit 2004 in der Chairman's policy and coordination group (CPC) für deren Gründung er mit gesorgt hat.

Die Normungstätigkeit und deren Anwendung wurde durch ihn in verschiedenen Industrie- und Akkreditierungsgremien maßgeblich gestaltet. So wirkte Herr Beer in ZVEI-Arbeitskreisen "Prüfen und Zertifizieren", „QM“; beim BITKOM AK ProdSich und international in der Industry Cooperation on Standards & Conformity Assessment (ICSCA) sowie in verschiedenen Akkreditierungsgremien.

Herr Beer hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Interessen der deutschen Wirtschaft und des DIN in der Normung berücksichtigt wurden. Er hat zum Erfolg der Normen insbesondere auf dem Gebiet der Konformitätsbewertung wesentlich beigetragen. In seinen vielen Ämtern hat Herr Beer stets die Normung und insbesondere die Querschnittsnormung zur Konformitätsbewertung im NQSZ als ein wichtiges strategisches Instrument für den Erfolg für Wirtschaft und Gesellschaft hervorgehoben.

Für seine langjährigen herausragenden Leistungen in der Normung zeichnete das DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Herrn Günther Beer am 24. März 2011 mit der Beuth Denkmünze aus.