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Aus der Normungspraxis: Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) Berlin

Interview mit Dr. Ulrike Braun, Polymer-Chemikerin und wissenschaftliche Projektleiterin

Weil Mikroplastik den gesamten Globus belastet: Die BAM bringt ein neu entwickeltes Nachweisverfahren auf den Weg zum weltweiten Standard.

„Wer als Wissenschaftler*in nicht nur im Elfenbeinturm sitzen möchte, findet mit der Normungsarbeit
bei DIN einen sehr guten und sicheren Zugang zur Praxis.“

Das Interview

Warum engagieren Sie sich in der Normung?
Dr. Ulrike Braun: Ich bin seit 2016 dabei. Es war mein persönliches Interesse als Wissenschaftlerin. Ich wollte wissen, was aktive Normungsarbeit überhaupt bedeutet. Außerdem hat es sich fachlich angeboten, weil der Forschungsbereich Mikroplastik gerade Fahrt aufnahm.

In welchen Normungsgremien arbeiten Sie mit?
Ich arbeite im Arbeitsausschuss „Kunststoffe und Umweltaspekte“ des FNK „Normenausschuss Kunststoffe“ sowie im Beirat des FNK.

Gibt es noch mehr Kolleginnen und Kollegen in DIN Gremien?
Ja, das sind sicher 50 bis 100 Personen, also auch aus ganz anderen Fachbereichen der BAM, wie z.B. Metaller, Schweißer, Energieexperten.

Wie viel Zeit investieren Sie persönlich?
Ich bin fünf bis zehn Tage im Jahr für DIN auf Reisen und im Büro arbeite ich zehn bis zwanzig Tage, um Dokumente zu bearbeiten, mich auszutauschen oder Literatur zu recherchieren.

Was ist Ihnen bei der Normungsarbeit wichtig?
Besonders wichtig ist mir die interdisziplinäre Arbeit mit Kollegen und Kolleginnen aus der Industrie, aus Hochschulen und aus Regulierungsbehörden – also die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis.

Konnten Sie schon Normen auf den Weg bringen?
Wir sind auf dem Weg dorthin. Seit 2016 entwickeln wir an der BAM ein Verfahren zum schnelleren Nachweis von Mikroplastik in Umweltmedien. Und dieses Verfahren möchte ich auch in eine Norm überführen. Bei Mikroplastik handelt es sich um ein globales Problem, deshalb ist der Anspruch definitiv international.

Welche Vorteile kann die BAM daraus ziehen?
Wir können unser Analytik Verfahren, das unsere ureigene Entwicklung ist, als Multiplikator für unsere wissenschaftliche Arbeit nutzen. Das stärkt die Position der BAM in der Wissenschaft und ganz allgemein ihr Image bei unseren Stakeholdern.

An welchen Netzwerkveranstaltungen nehmen Sie teil – was vermissen Sie bei DIN?
Zwei Mal jährlich nehme ich am Arbeitsausschuss „Kunststoffe und Umweltaspekte“ teil, außerdem als Expertin an ISO Veranstaltungen sowie an der Strategie- und Jahressitzung des FNK. Ich bin auch gerne bei den ISO Workshops von DIN dabei, letztlich erst zum Thema Recycling. Hier suchen wir Antworten auf die Frage, wie wir in Zukunft mit Kunststoffen umgehen.

Es gibt nichts grundsätzliches, was ich bei DIN vermisse … nein, nicht wirklich, vielleicht eine positivere Sicht auf Normung im Generellen und die Arbeit dort, aber das ist ja nicht ein Problem von DIN.

Welchen Tipp geben Sie Unternehmen, die in der Normung aktiv werden wollen?
DIN bietet ja die Möglichkeit, als Gast in eine der halbjährlichen Sitzungen zu gehen und sich die Arbeit des Ausschusses anzuschauen. Das sollten Unternehmen nutzen, damit sie besser entscheiden können.


Ihr Kontakt

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Tel: 030 2601-2020

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